Passionsspiele in Oberammergau

Die Oberammergauer Passionsspiele (bei Garmisch-Partenkirchen in Oberbayern) sind das weltweit bekannteste österliche Passionsspiel. Die Aufführung der letzten 5 Tage im Leben Jesu dauert selbst mehrere Stunden… und wird komplett durch die Dorfbewohner nachgestellt. 

Erstmals wurde das Passionsspiel 1634 nach der überstandenen Pest aufgeführt, um ein Versprechen einzulösen. Seit 1680 wird es in einem zehnjährigen Rhythmus wiederholt, in der Regel jeweils im letzten Jahr eines Jahrzehnts. 

Bei der letzten Aufführung im Jahr 2010 waren mehr als 2.400 Oberammergauer beteiligt. Das entspricht etwa die Hälfte der Einwohnerzahl Oberammergaus. Mehr als 1000 Leute und ganze Tierherden passen auf die Freilichtbühne. 

Die Rollen werden fast ein Jahr zuvor verteilt und die männlichen Darsteller lassen sich ab diesem Zeitpunkt Haare und Bärte wachsen. Viele Darsteller müssen ihre Arbeit während der Proben an den Ablaufplan anpassen und sie immer wieder für kurze Zeit unterbrechen, um zu schauspielern. 

Auch die Kinder wirken an dem Spektakel mit. Während der Aufführung bekommen sie Schulfrei und verlassen den Unterricht für die Zeit, in der sie proben. 

2014 sind die Passionsspiele Oberammergau von der UNESCO auf die Liste des immateriellen Weltkulturerbes aufgenommen worden.