König Ludwig II. von Bayern

Ein exzentrischer König und ein Visionär: wohl kein anderer Monarch hat Bayern mehr Landzeichen hinterlassen als Ludwig II., der von 1864 bis 1886 regierte. 

Als Bewunderer des französischen Sonnenkönigs Louis XIV wollte Ludwig sein eigenes Versailles-Schloss haben, darum ließ er es auf der Herreninsel am Chiemsee bauen. Am weltweit bekanntesten ist jedoch sein Schloss Neuschwanstein – beide Bauten blieben unvollendet. Nichtsdestotrotz hatte sie Ludwig mit der modernsten Technik ausstatten lassen: vom Telefon bis hin zur elektrischen Beleuchtung seiner künstlichen Grotten. 

Er war der wohlbekannte Förderer von Richard Wagner und Begründer der Münchener Musikakademie, aber auch ein Unterstützer der Wissenschaft, der sich für die unendlich scheinenden Möglichkeiten der beginnenden Elektrizität begeisterte. So wurde das Münchener Residenztheater das erste in Deutschland, das mit elektrischen Lampen ausgestattet war. 

Die angehäuften Schulden sowie Ludwigs Halluzinationen und Menschenscheu trugen schließlich dazu bei, dass er auf Geheiß seines Onkels Prinz Luitpold von seinen Ärzten, unter ihnen Dr. von Gudden, für unzurechnungsfähig erklärt wurde. Der Tod Ludwigs, der zusammen mit Dr. Gudden im Starnberger See ertrank, ist bis heute ungeklärt.